Einladung zum Erzählabend

Wer jetzt gerne noch einmal persönlich von unseren Erfahrungen hören möchte, ist herzlich zu zwei Erzählabenden über die Erlebnisse auf unserer Reise in den Norden Serbiens eingeladen:
„Flüchtlingsnothilfe an der serbisch-ungarischen Grenze“

Dienstag, 2.5.2017 im Gasthaus Wiese in Gedelitz und
Freitag, 5.5.2017 im Culturladen Clenze
jeweils um 19 Uhr.

Habt Dank für eure Unterstützung!
Für uns bleibt es bei unserem Ziel:
Grenzenlos – people in motion – gerne auch weiter mit euch

Veröffentlicht unter 2017

Eigene Füße – andere Hände

Falkos  Fazit:
Jeder geht auf eigenen Füßen – bisweilen gemeinsame Wege.
Wir sind zusammen aufgebrochen, um existentielle Not zu lindern. Menschen das zum Überleben Notwendige zu geben.
Einigen konnten wir darüber hinaus auch Beistand geben. Und der Ort und die Situation ergab es, dass wir halfen, die menschenunwürdige und verachtenswerte Praxis der ungarischen Grenzer publik zu machen.
Persönlich hatte ich manchesmal das innere Bedürfnis mich zu schützen, mich abzuwenden, andere Wege zu gehen, zu fliehen, Geschehnisse an mir vorbeiziehen zu lassen.
JedeR hatte einen Strang mit eigenen Fähigkeiten, Bedürfnissen und Erfahrungen damit umzugehen. Drei Stränge – das führte bisweilen zu Verwirrungen und Knoten. Und doch haben wir es irgendwie immer wieder geschafft, am Ball zu bleiben, uns der Sache zu widmen, hinzusehen, uns zu kümmern und Sorge zu tragen.
Nach einem Monat ist die Mission vor Ort für unser Team zu Ende. Aber die Sorgen klingen nach, auch wenn wir die Dinge, die von uns angegangen wurden, in andere Hände übergeben haben.

Veröffentlicht unter 2017

freudig

ADM hat uns gerade angerufen: Sie werden die Gruppe regelmässig mit Wasser, Lebensmitteln und (wenn nötig) mit neuen Schuhen und Kleidung versorgen.
Unsere Stimmung hebt sich.

Veröffentlicht unter 2017

Serbische Polizei

[Ich weiß nicht, ob ich mich über meinen deutschen Pass freuen soll.]

Am 6.3. hat das Krankenhaus die Polizei gerufen, als sie zwei Flüchtende behandelten. Dies sei bei Verletzungen nach Gewaltverbrechen üblich.

Wir kennen die Beamten. Es sind die beiden, die letzte Woche bei der Dusche am See den Tipp gegeben hatten, wir mögen uns an die Stadt bzgl. eines Duschorts wenden.

Auch diesmal waren sie sehr freundlich. Auch während der Zeit mit den Flüchtenden in der Polizeistation.

Ist das ein Zerrbild? Oder wird Folgendes zu einem Zerrbild?

Wir haben hier in Serbien gelernt, dass die Beförderung von Flüchtenden verboten ist. Genau, wie vor einem Jahr in Griechenland. Auch in Serbien interessiert uns das nicht bzgl. unseres praktischen Handelns.

Wir haben dementsprechend kein Problem damit, dass die Polizei uns bittet, die Flüchtenden vom Krankenhaus ins Polizeirevier zu fahren, weil sie es nicht dürften („weil die Gewalt ja von ungarischen Menschen in Ungarn ausging und es deswegen kein Fall für die serbische Polizei sei“), obwohl sie (die serbische Polizei) eine Befragung in der Polizeistation durchführen wolle.

Hä?

Während die Befragung der Flüchtenden in der Polizeistation stattfindet, sitzt einer von uns im Foyer und kann die Gespräche durch die offene Bürotür mithören (nicht inhaltlich). Es scheint alles gut. Irgendwann stossen die anderen beiden mit dem Taxi von der Flüchtendenversorgung dazu. Im großen Foyer sind 5 an die Wand geschraubte Sitzplätze. Wir sind zu dritt. Der „Pförtnerpolizist“ hat uns die ganze Zeit hinter seiner Glasscheibe sitzend „unter Kontrolle“. Trotzdem kommt plötzlich einer der verhörenden Beamten zu uns und gibt uns zu verstehen, dass drei Personen nun im Foyer zu viel seien und zwei von uns gehen müssten.

ohne sichtbare Sitzgelegenheiten und ohne (sichtbare) Misshandlungen ???

Böse Frage: warum dürfen drei „Zeugen“ nicht im Foyer einer Polzeistation sitzen und das dort alltägliche Treiben „beobachten“?

[Vor einer Woche wurde von der serbischen Polizei eine Unterkunft von Flüchtenden geräumt. 2 Flüchtende wurden zum Verhör mit auf die Polizeistation genommen. Nach dem Verhör hat die internationale Begleiterin einen von ihnen mit Rippenbruch ins Krankenhaus gebracht.]

Als die Flüchtenden die Polizeistation verlassen, wird uns von einem verhörenden Beamten gesagt, wir hätten nun eine Stunde Zeit, die Flüchtenden (verbotenerweise) zu befördern. Sollten wir in dieser Zeit angehalten werden, werde er eh kontaktiert und die Situation klären. Klingt doch nett.

Ein Protokoll der Vernehmungen gibt es in Kopie nicht. Weil ungarische Menschen in Ungarn die Verletzungen zugefügt hätten, sei es kein serbischer Fall.

Hä?

Am nächsten Morgen kommen wir in unserem Hotel an den Frühstückstisch. Zwei Tische weiter sitzen zum ersten Mal zwei uniformierte Polizisten, trinken noch eine halbe Stunde Tee und gehen dann. …

Wir treffen die beiden Flüchtenden auch am nächsten Tag wieder. Im Gespräch wird deutlich, dass dies nicht ihre erste Polzeivernehmung war. Sie berichten, die Polizei hätte hauptsächlich nach der sie begleitenden deutschen Person befragt. In verschiedenen Varianten. Und sie berichten, dass sie die Beamten kannten:

„They are cruel.“ [cruel=grausam]

Veröffentlicht unter 2017

„Im Norden nichts Neues“

6.3.2017

Wir stehen nicht früh auf. Die letzten Tage haben wir die Sonnenaufgänge nahe einer Push-back-Zone verbracht. Wir haben Gruppen getroffen und versorgt, die es nicht durch den ersten Zaun geschafft hatten und deswegen unmisshandelt blieben. Wir haben Menschen getroffen und versorgt, die weiter gekommen waren und gefoltert wurden.

Wir haben auch festgestellt, dass die Frequenz der Bewegungen der Flüchtenden unregelmässig ist. Dementsprechend haben wir die letzten Tage eine sinkende Zahl bis auf null wahrgenommen. Wir beschließen deswegen, an diesem Tag auf unsere morgendliche Wacht zu verzichten.

Auf Grundlage unserer bisher gemachten Erfahrungen suchen wir noch einmal ein Grenzgebiet auf, in dem wir mögliche Lager von Flüchtenden vermuten. Wir erkunden das Gelände und kommen zu dem Schluss, dass dort in der letzten Zeit Gruppen nur kurz gelagert haben – wahrscheinlich auf ihrem nächtlichen Weg zum Grenzübertritt. Wahrscheinlich ist der Ort doch zu weit von existenzieller Grundversorgung entfernt.

Der Müll liegt dort von etlichen Vor-Bewohner_innen. Die jetzigen Bewohner haben freien Fussbodenplatz für Lagerung von Lebensmitteln geschaffen.

Dann eine SMS.

„Broken hand,hungarian police action, please help, some food.“

Wir sind 1,5 Fahrstunden entfernt, antworten aber sofort, dass wir uns auf den Weg machen.

Wir finden „unsere“ Gruppe vor, so wie es hier üblich ist. Mit 15 Personen ist die Gruppe gestern Abend über die Grenze gegangen. Heute vormittag wurden sie entdeckt. Danach drei Stunden Folter. Jeweils 3 Beamte für einen Flüchtenden. Danach Push-back und 2 Stunden humpelnd Rückkehr zum Ausgangspunkt.

2 Menschen der Gruppe sind in Ungarn verloren gegangen, 2 Flüchtende fahren wir ins Krankenhaus, 6  Flüchtende behandeln wir vor Ort, 5 Flüchtende sind unverletzt zurück.

Heute versorgen wir Hundebisse, Schlagstockschwellungen an Knien, Schultern, Handgelenken. Die Häufigkeit von Knie- und Handgelenksverletzungen lässt auf planmässiges Vorgehen der ungarischen Staatsschläger schließen.

 

Versorgung im Stehen, da Sitzen auf Grund der Knieverletzung nicht möglich ist.

Nach der Versorgung fallen die Flüchtenden in ihre Schlafstätten.

Im Krankenhaus wird bei einem Flüchtenden die Kopfwunde genäht, das massiv malträtierte Handgelenk geschient. Beide Flüchtende haben zum Glück keine Brüche und können das Krankenhaus wieder verlassen. Einer von uns begleitet sie die gesamte Zeit. Auch zur Polizei, die vom Krankenhaus gerufen worden war. (Normal bei Verletzungen durch Gewalt).

Auf der Fahrt zurück schlafen die Flüchtenden schon im Auto ein. Wir setzen sie ab, sie verschwinden.

Unser Tag endet um 2 Uhr.

 

 

Veröffentlicht unter 2017

WC und Dusche

nach dem Duschen in frischen Klamotten mit Aufdruck: „Eat- sleep-dance-repeat“

[Vorweg: Nein, wir haben kein Wasser Closett gebaut. WC kann die Abkürzung von WorriedCitizen sein.]

Am Samstag war das Wetter wieder so annehmbar, dass die Duschen am See aufgebaut werden konnten.

Schon beim Aufbau kam ein WC mit seinem kleinen Hund vorbei und stellte Fragen, was wir da machen. Wir rechneten also damit, dass es später zu Besuchen von Behördenvertretern kommen könnte.

Als die Duschen dann bereit waren, kamen aber ersteinmal die angekündigten Menschen, zum Duschen. Nach einer kurzen Erklärung des Prozedere ging es dann auch reibungslos und mit Freude los.
Nach einer Stunde erschienen dann auch drei Herren mit Ausweisen des Commissariat for Refugee und erkundigten sich, ob das hier ein illegales Camp sei, was wir verneinen konnten.
Sie besichtigten dann noch den vor drei Tagen von der Polizei geräumten Lagerplatz 100m weiter und zogen wieder ab.
Das Duschen ging weiter, bis nach einer weiteren Stunde zwei Zivilbeamte kamen und sich als Polizei auswiesen. Sie fragten nach serbisch oder englischsprachigen Personen, so dass Falko mit einem anderen Volunteer aus den Niederlanden sich in das Gespräch begaben. Ausweise und „Whitecard“ (Übernachtungsbescheinigung) wurden kontrolliert und die Daten notiert. Auch die Daten vom spanischen Volunteer wurden aufgenommen.
Die anderen Menschen verhielten sich ruhig und beobachteten das Geschehen.
Die Beamten fragten, was hier vorgehe und wir betonten, dass wir für die Menschen, die eine Dusche dringend nötig hätten, nur warmes Wasser zubereiten würden. Und das dies eine humanitäre Geste sei.
Von welcher Hilfsorganisation wir kommen? Nein, wir sind normale Menschen, die sich um das Wohl der Menschen sorgten.
Warum wir das am See machen? – Weil es hier Wasser gibt.
Die Polizisten betonten, dass das hier am See nicht in Ordnung sei, die Menschen könnten im offiziellen Camp duschen. [Dort werden jedoch nur Familien und Menschen aus Syrien eingelassen.]
Also sahen wir uns an und fragten uns wo es denn dann alternative Möglichkeiten gäbe. Ratlos wandten wir uns dann an den englischsprachigen Polizisten. Der schlug dann auch vor, wir könnten doch zum Rathaus gehen, dort könne man uns weiterhelfen.
Scheinbar konnte er diesen gutgemeinten Rat nicht einfach so stehen lassen und betonte, dass die Umstehenden alles Illegale seinen, die sie sofort festnehmen könnten.
Wir bestätigten ihm, dass die Idee mit dem Rathaus gut wäre, betonten dass wir hier alles sauber hinterlassen würden, wenn wir die Duschaktion zu Ende gebracht hätten. Das wurde von den Polizisten hingenommen, sie verabschiedeten sich und zogen ab.

Als sie um die nächste Ecke gebogen waren, ging ein erleichtertes Aufatmen durch die Gruppe und bald machten alle weiter.
Bis zum Sonnenuntergang hatten 21 Menschen geduscht, die Hälfte hat sich mit Essig gewaschen und interessierten sich für die Möglichkeiten, die Behandlung/Prophylaxe weiterzuführen.
Am Ende halfen alle beim Aufräumen und sammelten alle Hinterlassenschaften ein.
Verlasse einen Ort besser, als du ihn vorgefunden hast.

Veröffentlicht unter 2017

… „to look the destination“

Wir hatten uns vorgenommen people in motion, also Menschen in Bewegung beizustehen und sind deshalb nun auch abseits der Stadt auf der Suche. Aber wo sind sie – die Menschen auf den Wegen zu Grenze. Wo sind die Wege die sie nehmen, die geheimen, die verschlungenen, verborgenen. Wo machen sie ihre letzte Rast, um Atem und Mut zu schöpfen, einen Schluck Wasser. Nochmal prüfen ob auch alles dabei ist – nochmal austreten und den Scheiß hinter sich lassen.

Wir stromern durch Gebüsch und durch verlassene Schuppen.
Spurensuche, wie ein Detektiv oder Fährtensucher. Wir finden Spuren – aber von wem, von wann? Liegt Herbstlaub darauf? Ist das Klopapier frisch? Was sagt der Müll über den Vorbesitzer? Wieviele Füße haben das Gras zum Pfad zertrampelt und in welche Richtung?

Wir würden anbieten, wunde Füße zu versorgen, ihnen einen Schluck Wasser anbieten. Ihnen eine gute Reise wünschen. Aber wollen sie das? Sind sie da nicht schon auf dem Sprung zum Sprint zum Zaun der nur noch wenige Kilometer entfernt liegt? Verraten wir sie womöglich und führen mit unserer Anwesenheit die Grenzpolizei zu ihrem Versteck? Ist unsere Anwesenheit schon Warnung an die Grenzer?
Schwierig.
Wir hörten von einer zurückgeprügelten Gruppe, die sich verborgen hielt. Gebrochene Rippe(?), verstauchter Fuß(?). – You need Medical help? – No!
Sie kennen uns nicht – die Angst der Gruppe, entdeckt zu werden, ist größer als der Schmerz. Spannungen in der Gruppe werden größer.

Wir waren gestern wieder am Haus mit dem Waschraum (scabie-wash) – das vor 3 Tagen abends von der Polizei heimgesucht worden war und wo die Sachen von der Polizei verbrannt worden waren.
Den Menschen geht es gut. Sie sind herzlich wie zuvor. Handschlag, Lachen.
Nachfragen nach dem Wohlbefinden, Kochtipps: Ihr braucht die Kartoffeln nicht schälen, da geht fast eine Mahlzeit bei drauf. Oh – Euer Topf ist weg?! – Kurzerhand wird ein neuer für das Haus besorgt.

Heute sind die Bewohner des Hauses zu den Duschen eingeladen. Dort wird dann auch mal frische Unterwäsche ausgegeben. Vielleicht kommt auch die Frau mit. Und vielleicht findet sich auch mal richtige Frauenkleidung in dieser Männerklamottenwelt.

Ortswechsel. Am Güterbahnhof schleicht ein Güterzug an uns vorbei. (Die Eisenbahner haben sich auf die Anwesenheit eingestellt.) Ein junger Männer nähert sich dem Zug, greift zu – und ich denke, dass er doch eine bessere Stelle zum Aufspringen hätte suchen sollen – aber er lässt ab. Neben mir steht ein anderer Mann: „They grabing the Paper,“ erklärt er mir, „to look the destination.“ Und ich sehe den Frachtzettel – in der Hand des zukünftigen Hobos wie eine Fahrkarte.

Der Geruch von Rauch und Müll in den Räumen und die Scherben unter den Schuhen machen mir (Falko) kaum noch was aus. Die freudigen Gesichter sind stärker.

Veröffentlicht unter 2017

Sonntag ?

Wir waren gestern wieder an der kleinen Unterkunft, in der die Menschen begonnen haben, ihren Krätzebefall zu behandeln oder sich auch mit Essig-Wasser waschen, um einem Befall vorzubeugen.

Ein paar Bewohner waren schon wieder unterwegs und die, die noch im Haus waren (und denen es wichtig war) haben sich (z.T. auf unsere Nachfrage) wieder gescabiewasht. Während sich die Ersten behandelten, kamen andere von der Essenausgabe zurück und wurden von den bereits Aktiven motiviert, sich nun auch wieder zu behandeln.

Nachmittags (die Geschäfte haben hier auch Sonntags geöffnet) haben wir im Baumarkt Isoliermatten gekauft, um den Bestand bei FreshResponse wieder aufzufüllen. Es ist gut, schnell und unkompliziert auf so eine Hilfsstruktur zurückgreifen zu können und ein gutes Gefühl, die Möglichkeit zu haben, auch etwas beitragen zu können (und dass vor allen Dingen mit eurer Hilfe!)

Am Abend nochmal zum Haus gefahren, aber umherstehende Migranten (aus einer anderen Hütte) sagten uns, dass bis auf ein Paar aus Sri Lanka alle unterwegs seien. Wir haben also höflich geklopft. Als sie sich nicht meldeten haben wir die beiden auch nicht weiter behelligt, um ihnen in dieser Situation auch etwas Privatsphäre zu lassen.

Wir arbeiten weiter an der Dokumentation unseres scabie-wash-project, die wir heute abend den anderen Wasch/Dusch/und Hygiene-Volunteers vorstellen und aushändigen werden.

Gleich besuchen wir wieder das Haus.

Veröffentlicht unter 2017

Spotting the Spots

Ein bewegender Tag liegt hinter uns. Gestern begleitete uns eine Aktivistin zu den verschiedenen Spots an denen die „Migrantpeople“ hausen. Kleine wilde Camps auf zugewucherten Industriebrachen, verwilderten Müllhalden und Ruinen.
Zelte, Planen, Decken und immer ein kleines schwelendes Feuer auf dem die kleinen Grüppchen Essen oder Tee kochen.

Trinkwasser und Gemüse/Obst, wird 3 bis 4 mal pro Woche verteilt. Unsere Begleiterin fragt, ob einzelne Kleidungsstücke gebraucht werden – teilt auf dem Rundgang die Ladung ihrer Powerbank mit ein paar Handys.
Die uns entgegengebrachte Gastfreundschaft derer, die förmlich um ihre Gesundheit und das bare Leben bemüht sind, ist überwältigend.
Überall die Hoffnung doch einmal über die Grenze zu gelangen – und Erlebnisse von mislungenen Versuchen derer, die es geschafft hatten, aber z.T. nach mehreren Tagen von der ungarischen Polizei oder Grenzern mit scharfen Hunden erwischt und (r)ejected (zurück nach Serbien verbracht) worden waren.
Gebrochenes English, where do you come from? Und manchmal ein paar Brocken oder Sätze deutsch. Vokabeln die nicht im Schulbuch stehen, werden wichtig. Dem Menschen zuhören, eins der wichtigsten Skills für uns.

Als medical Team konnten wir erfragen, „wo es juckt“, so dass wir ein aktuelles Bild der Situation bekamen. Ob einer der Spots mit uns das Projekt „scabie-wash” angehen wird, werden wir heute versuchen.

Erkenntnis: Ein b……. Stück Papier trennt Menschen von Menschen.

Veröffentlicht unter 2017

Ankommen

Heute sind wir in Subotica angekommen.
Direkt nach dem Grenzübergang sahen wir ein kleines eher wildes Camp direkt am meterhohen Stacheldrahtzaun, der an die ehemalige innerdeutsche Grenze erinnerte.
In Subotica namen wir Kontakt zu weiteren Aktiven auf, die schon länger hier vor Ort sind.
Wir machen uns ans Werk ein Volunteer-Haus bewohnbar zu machen.
Später trafen wir bei einer Besprechung noch einen Arzt aus Italien.
Morgen werden wir mehr von der bisherigen Arbeit kennenlernen und sehen, wie wir wo Hilfe anbieten können.

Mit Englisch kommt man weiter, aber die kyrillische Schrift ist noch eine Hürde.
Voll von Eindrücken eines Landes außerhalb der EU…

Leitspruch des Tages: Ankommen.

Veröffentlicht unter 2017