Vielleicht wartet ihr auf ein Fazit von uns. Vielleicht auch nicht.
Ich (Katja) glaube nicht, dass es möglich ist, ein Fazit für unser kleines Team gemeinsam zu ziehen. Zu unterschiedich sind wir drei in unserer Wahrnehmung, unseren Bewertungen, unserem Weiterdenken.
Für mich war es eine sehr anstrengende Zeit. Die besonders belastende Situation, der die Flüchtenden schon im ganz normalen Zustand ausgesetzt sind, mit provisorischer Unterkunft, Angst vor Entdeckung, unklarer Versorgungssituation… wurde hier noch einmal verschlimmert durch die Polizeigewalt hinter der Schengen-Grenze.
Für mich als gewaltfreie Aktivistin gab es immer wieder Seifenblasen die aufpoppten, wie u.a. durch zahlenmässig großen Einsatz von ausländischen Aktivist_innen die Situation vor Ort positiv verändert werden könnte. Dann aber zu merken, dass mir dazu Kraft fehlt, das alles anzustoßen (aber gleichzeitig die Ideen im Kopf zu haben, was deeskalierend und stärkend getan werden könnte) fällt mir sehr schwer.
Die für Flüchtende existenziell bedrohliche Situation hat sich auch immer wieder auf unser Team ausgewirkt. Häufig hat die äußere Belastungssituation zu Konflikten und schlechter Stimmung gesorgt, ohne dass wir uns dem richtig stellen konnten.
Trotzdem bin ich dankbar für die Zeit in dieser Ausnahmesituation. Aber ich bin nicht mehr die Selbe wie vorher.
Die schönsten Momente waren die, in denen wir gemeinsam gehandelt haben. Dann waren wir ein gutes Team und konnten unsere Energie für Flüchtende produktiv einsetzen.
Habt Dank für euere guten Gedanken, mails und finanzielle Unterstützung!