Am 13. Mai werden wir nach Nordbosnien an die Grenze zu Kroatien aufbrechen. Dort im Großraum von Velika Kladusa  leben Menschen, die auf ihrem Weg nach Europa und in ein besseres Leben sind.

Wir haben uns für Bosnien entschieden, weil wir damit rechnen, dass wir dort auch auf Familien und schwangere Frauen treffen werden. 

Wir nehmen Katjas Hebammen- und Matthias medizinisches Material mit. Helfen tut uns die Erfahrung in Nordgriechenland und Subotica, so dass wir recht zielgenau packen können. Mit im Gepäck sind 50 Babytragen des Vereins "Babytragen-Spenden" aus der Schweiz.

Alles andere was wir dort benötigen, werden wir vor Ort besorgen - das stärkt die lokale Wirtschaft und wir können bedarfsorientiert einkaufen.

Erschwerend für unsere Fahrt ist die aktuelle Coronasituation, weil es so viele Verbote gibt und wir mit freien Übernachtungen sehr einschränkt sind. Dazu kommt das absolute Verbot für Ausländer*innen in Bosnien im Zusammenhang mit Flüchtenden "zu arbeiten". Angedroht wird sofortige "Deportation" (gruseliges Wort - gemeint ist Ausweisung). Das riskieren wir, werden aber trotzem achtsam sein, nicht sofort die Aufmerksamkeit der Behörden auf uns zu ziehen.

Vor einer Covid-Infektion haben wir selber keine Angst, aber wichtiger für uns ist, keine Menschen bei einer bei uns möglicherweise symptomlos verlaufenden Infektion anzustecken. Insofern achten wir in erster Linie auf Fremdschutz, haben aber auch im Sinn, dass der Umgang mit traumatisierten und marginalisierten Menschen ein "offenes Visier" braucht. Wie und ob wir diesen Spagat schaffen, könnt ihr bald in unserem Blog auf unserer Homepage lesen.

Wir werden versuchen, zumindest jeden zweiten Tag dort etwas Neues zu schreiben, um euch an unseren Erfahrungen teilhaben zu lassen. (Wir benutzen hier das "DU" als Anrede, weil wir uns auf dieser Welt alle miteinander verbunden und gleichrangig fühlen. Bitte nehmt es nicht als Repektlosigkeit, auch wenn wir uns in anderen Zusammenhängen vielleicht auf Grund unserer unterschiedlichen Rollen siezen).

Wir freuen uns, wenn ihr anderen Menschen von der Lage an Europas Festungsgrenzen berichtet und wir freuen uns über eure Spende, damit wir das Notwendige in Bosnien besorgen können (und die teuren PCR-Test, die Fahrtkosten, Unterkunftskosten, medizinisches Equipment, Medikamente, Kleidung, Zelte, Simkarten und Nahrungsmittel zum Weggeben davon tragen können.)

Wir grüßen euch herzlich

Katja Tempel und Matthias Wiedenlübbert

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aus dem vorherigen Newsletter:

Was wir anbieten können:

• medizinische Basisversorgung bzw. Weiterleitung von Verletzten (mit unserer Begleitung) in ärztliche Strukturen
• Hebammenversorgung für Schwangere und nach der Geburt
• Emotionelle Erste Hilfe nach Gewalterfahrungen durch Push Backs, Polizei- oder rassistische Übergriffe
• bedarfsorientierte Materialbeschaffung (Kleidung, Medizin, Ausrüstung, Wasser...)
• Teilen und Zuhören, Wertschätzen und Wahrnehmen, Lernen